Bereits 2011 wurde an den Pädagogischen Hochschulen (PH) der Hochschullehrgang „Freizeitpädagogik“ geschaffen; FreizeitpädagogInnen können neben LehrerInnen und ErzieherInnen im Freizeitteil an Schulen eingesetzt werden. Die gesamte Ausbildung an einer PH umfasst 60 ECTS an Theorie- und Praxiseinheiten zu Themen wie Schulrecht, soziales Lernen, Pädagogik sowie Musik, Kreativität und Bewegung. Um den Forderungen des Sports nach attraktiveren Angeboten für Schulkooperationen nachzukommen, wurden im Juni 2015 zwei Verordnungen zur schulischen Freizeitbetreuung und zur Freizeitpädagogik-Anrechnung erlassen. Damit wurden die Berufsbilder „Bewegungscoach“ und „Freizeitpädagoge/in mit Schwerpunkt Sport“ geschaffen, um z.B. im Freizeitteil ganztägig geführter Schulen oder im Rahmen der vom ehem. Sportminister Hans Peter Doskozil initiierten „Täglichen Bewegungs- und Sporteinheit“ („TBuS“) zum Einsatz kommen zu können. Die Verordnungen regelten die Anrechnung von Ausbildungen des Sports auf den Freizeitpädagogik-Lehrgang und somit eine Spezialisierung der Freizeitpädagogik-Ausbildung mit Schwerpunkt Sport. Mittlerweile wurde die Freizeitpädagogik-Anrechnungsverordnung außer Kraft gesetzt und die Schulische-Freizeit-Betreuungsverordnung novelliert. Damit wird die Spezialausbildung zum Freizeitpädagogen/in mit Schwerpunkt Sport nicht mehr separat angeboten, mit dem Nachweis von zumindest einer Instruktor-Ausbildung können die jeweiligen Module der regulären Freizeitpädagogik-Ausbildung an den Pädagogischen Hochschulen besucht werden.
Als Einstiegsmöglichkeit in die Schulbetreuung wurde der Bewegungscoach eingeführt. Neben dem Nachweis sportlicher Qualifikationen (z. B. InstruktorInnen- oder TrainerInnen-Ausbildung im Ausmaß von mindestens 200 Stunden) sind die Module „Schulrechtliche Grundlagen“ und „Freizeitpädagogische Grundlagen“ sowie ein Erste-Hilfe-Kurs zu absolvieren. Diese Personen können für die bewegungs- und sportbezogene Freizeitbetreuung eingesetzt werden.
| Bewegungscoach |
Einsatzbereich im Freizeitteil ganztägig geführter Schulformen | Einsatz in der bewegungs- oder sportbezogene Betreuung von SchülerInnen im Freizeitteil ganztägiger Schulformen und im Rahmen der Täglichen Bewegungs- und Sporteinheit |
Qualifikation aus dem Bereich „Bewegung und Sport“ | Bachelorstudium (Lehramt) im Unterrichtsfach „Bewegung und Sport“ oder Bachelorstudium „Sport- und Bewegungswissenschaften“: Absolvierte Module im Ausmaß von mindestens 30 ECTS-Anrechnungspunkten. ODER Lehrgang zur Ausbildung von InstruktorInnen, TrainerInnen sowie LehrerInnen an der Bundessportakademie: Absolvierte Mindestausbildungsdauer 200 Stunden. ODER Erfolgreicher Abschluss einer Schule mit sportlichem Schwerpunkt sowie zusätzlich die Absolvierung eines Lehrgangs zur Ausbildung von InstruktorInnen, TrainerInnen sowie LehrerInnen an der Bundessportakademie im Ausmaß von mindestens 150 Stunden. Die Anrechnung anderer Ausbildungen aus dem Bereich „Bewegung und Sport” ist im Einzelfall von der PH zu prüfen. |
Zu besuchende Module | · Schulrechtliche Grundlagen (mind. 5 ECTS) · Freizeitpädagogische Grundlagen (mind. 5 ECTS) · Nachweis eines Erste-Hilfe-Kurses mit einer Mindestausbildungsdauer von 16 Stunden |
Abschluss | Zertifikat über den Abschluss der Ausbildung zum Bewegungscoach |
Zuständigkeit für die Anstellung | Schulerhalter (Bund, Land, Gemeinde oder privat) |
Schulische-Freizeit-Betreuungs-Verordnung (Version 2017, RIS): https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20010087
Liste der Pädagogische Hochschulen in Österreich: https://www.ph-online.ac.at/
InstruktorInnen und TrainerInnen können sich unter gewissen Voraussetzungen (siehe oben) ihre Ausbildung anrechnen lassen und mit der Ausbildung zum Bewegungscoach die Qualifikation erlangen, um in der Freizeitbetreuung an ganztägigen Schulformen tätig werden zu können.
Im März 2016 starteten an der BSPA Wien und der BSPA Innsbruck die ersten Spezial-Ausbildungen zum/zur Freizeitpädagogen/in mit Schwerpunkt Sport zum Einsatz im Rahmen der Initiative "Tägliche Bewegungs- und Sporteinheit" ("TBuS"). 2017 wurde die Ausbildungen zum Bewegungscoach sowie zum/zur FreizeitpädagogIn mit dem Schwerpunkt Sport in Wien, Tirol, Oberösterreich und der Steiermark angeboten. Auch 2018 fanden Ausbildungen an den BSPAs statt. Mittlerweile kann der Bewegungscoach an den Pädagogischen Hochschulen absolviert werden.