Sport ist ein Umfeld, das geprägt wird von Vertrauen und Respekt. Nur durch die nötige Unterstützung des gesamten Umfelds können SportlerInnen ihre persönlichen Bestleistungen erzielen. Analog zu anderen Lebensbereichen ist davon auszugehen, dass eine/r von fünf SportlerInnen Opfer von sexualisierten Übergriffen im Sport wird.
Sexualisierte Übergriffe bedienen sich verschiedener Formen der Machtausübung. Dies können persönliche Grenzverletzungen durch Worte, Bilder oder Gesten und sonstige Handlungen mit und ohne direkten Körperkontakt sein.
In den meisten Fällen liegen bei sexualisierten Übergriffen keine objektiven Fakten vor. Da Taten meist geheim durchgeführt werden und es sehr schwer ist, überhaupt über Sexualität zu sprechen, werden sexuelle Übergriffe oft nur in Andeutungen kommuniziert oder ein Verdacht kommt aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten auf. In jedem Fall ist die Zusammenarbeit mit externen Fachstellen sinnvoll, die im Umgang mit diesen schwierigen Situationen geschult sind und sowohl bei Anlass- als auch Verdachtsfällen Unterstützung geben.
Wenn der Verdacht aufkommt, ist es ratsam eine Beratungsstelle oder Opferschutzorganisation zu kontaktieren, die Betroffene beraten, begleiten und bestmöglich betreuen kann. In Österreich gibt es viele Angebote, die zum Teil in einzelnen Regionen aktiv sind oder für spezifische Gruppen (z. B. Kinder und Jugendliche, Mädchen, Männer) aufbereitet sind.
Sport Austria hat hierfür eine eigene Kooperation mit der Kinderschutzzorganisation „die möwe“ geschlossen. Anfragen von möglichen Betroffenen können an „die möwe“ Kinderschutzzentren oder auch andere ExpertInnenstellen gerichtet werden. Auf der Seite von 100% Sport stehen die Kontaktdaten zu Beratungsstellen zur Verfügung. Die BeraterInnen sind geschult, bei Verdachts- und Anlassfällen Unterstützung zu geben.
Des Weiteren steht die Kinderschutzorganisation „die möwe“ bei Bedarf Sport Austria und seinen Mitgliedsverbänden beratend zur Seite, um bei der Aufklärung und Sensibilisierung zu unterstützen. Verbände, die nicht bereits mit externen Fachstellen in Kontakt stehen und Interesse bzw. Bedarf haben, können sich an „die möwe“ wenden, um bei Verdachts- und Anlassfällen schnell reagieren zu können.