Auf Europäischer Ebene übernimmt die Europäische Union im Bereich Sport die folgenden Aufgaben: Kompetenz (Vertrag von Lissabon) > Strategische Orientierung (EU Arbeitsplan für Sport) > Finanzierung (Erasmus+ Sport)
Mit Inkrafttreten des Vertrags von Lissabon im Dezember 2009 übernahm die EU Verantwortung im Bereich Sport, v. a. um die Zusammenarbeit zu stärken und Initiativen zur Förderung von körperlicher Betätigung und Sport in ganz Europa zu verwalten. Mit dem Weißbuch Sport (2007) und dem Aktionsplan „Pierre de Coubertin“ von 2008 wurde der Grundstein für eine Sportpolitik der EU gelegt. Mit den EU Arbeitsplänen für Sport gibt die EU Strategien und Orientierung sowie mit Erasmus+ Sport auch Fördermöglichkeiten für den Sport.
Die EU-Arbeitspläne für den Sport legen Zielsetzungen der Europäischen Sportpolitik fest. Diese Arbeitspläne sind rechtlich nicht bindend sondern geben den Rahmen vor für die Aktivitäten im Bereich Sport auf Europäischer Ebene.
1.1.2016-30.6.2017 Achtzehnmonatsprogramm Niederlande-Slowakei-Malta
Mit der niederländischen (1.1.-30.6.2016), slowakischen (1.7.-31.12.2016) und maltesischen Präsidentschaft (1.1.-30.6.2017) wurde ein Achtzehnmonatsprogramm umgesetzt, in dem der Sport explizit erwähnt wurde. In diesem wurde dargelegt, Bildung im und durch Sport mit Fokus auf Sportgroßveranstaltungen, Sportdiplomatie und Freiwilligentätigkeit zu fördern.
1.7.2017-31.12.2018 Achtzehnmonatsprogramm Estland-Bulgarien-Österreich
Am 1.7.2018 übernahm Österreich die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union von Bulgarien (1.1.-30.6.2018) und gab den Vorsitz am 31.12.2018 an Rumänien weiter. Mit der Präsidentschaft in Estland (1.7.-31.12.2017), Bulgarien und Österreich wurde ein Achtzehnmonatsprogramm umgesetzt. Während der Präsidentschaft Estlands lag dabei den Fokus auf der Entwicklung des strukturierten Dialogs sowie der Rolle von TrainerInnen in der Gesellschaft. Die bulgarische Präsidentschaft fokussiert die Themen Europäische Wertevermittlung durch Sport, Kampf gegen Doping im Sport sowie Breitensport als Innovationstreiber. In Österreich lagen die Schwerpunkte auf den vielfältigen wirtschaftlichen Dimensionen des Sports sowie der Bedeutung von Sport und körperlicher Bewegung am Arbeitsplatz und dessen Beitrag zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge. Im zweiten Halbjahr 2018 fanden daher in Österreich auch im Sport Veranstaltungen statt, wie z.B. das Opening zur Europäischen Woche des Sports am 22.9.2018 am Tag des Sports. Website zum Österreichischen Vorsitz im Rat der Europäischen Union: www.eu2018.at
1.1.2019-30.6.2020 Achtzehnmonatsprogramm Rumänien-Finnland-Kroatien (Download PDF)
In der ersten Jahreshälfte 2019 hatte Rumänien den Vorsitz, der Schwerpunkt im Sport lag auf der Auseinandersetzung mit Werten des Sports und der Verbesserung des Zugangs zum Sport für alle Menschen, Themen wie (soziale) Inklusion, Integrität, sauberem Sport standen damit in Verbindung. In diesem Zeitraum fand u.a. das EU Sport Forum statt. Website zum Rumänischen Vorsitz im Rat der Europäischen Union: www.romania2019.eu
In der zweiten Jahreshälfte 2019 legt Finnland den Fokus auf Anti-Korruption und den Schutz von Minderjährigen. In diesem Zeitraum findet u.a. die Europäische Woche des Sports statt. Website zum Finnischen Vorsitz im Rat der Europäichen Union: www.eu2019.fi/de/startseite
2020 wurde die Präsidentschaft im Rat der Europäischen Union von Kroatien (1.1.-30.6.2020, www.eu2020.hr) übernommen und stand neben den ursprünglich geplanten Themen auch stark unter dem Beginn der COVID-19-Pandemie.
1.7.2020-31.12.2021 Achtzehnmonatsprogramm Deutschland-Portugal-Slowenien (Download PDF)
Die Ratspräsidentschaft Deutschlands (1.7.-31.12.2020, www.eu2020.de) stand neben den ursprünglich geplanten Themen stark unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie. In diesem Zeitraum fanden die Budgetverhandlungen für die neue Periode 2021-2027 statt.
Während des Ratsvorsitzes in Portugal (1.1.-30.6.2020) wird eine Bestandsaufnahme von Innovationen im Sport durchgeführt und neue Trends für den „Sport der Zukunft“ ermittelt. In diesem Zeitraum findet das EU-Sportforum (erstmals online) statt. Weiteres Thema ist der Sport als Instrument der auswärtigen Beziehungen der EU, mit besonderem Schwerpunkt auf Afrika und Lateinamerika: www.2021portugal.eu/en/
Das EU Sport Forum versammelt wichtige Europäische Institutionen, Akteure und Stakeholder aus dem Bereich Sport, um die aktuellen Herausforderungen des Sektors zu diskutieren.
Das Council of Europe (CoE – der Europarat) ist eine europäische Institution mit Sitz in Straßburg, der 47 Mitgliedsstaaten angehören. Der Europarat ist institutionell nicht mit der Europäischen Union (EU) verbunden, wobei Europarat und EU 2007 eine politische Absichtserklärung unterzeichneten (Memorandum of Understanding – MoU).
Mit dem Erweiterten Teilabkommen über Sport (Enlarged Partial Agreement on Sport – EPAS) wird im Europarat eine Plattform zur zwischenstaatlichen Zusammenarbeit im Sport geboten. EPAS fördert den Dialog zwischen öffentlichen Behörden, Sportverbänden und NGOs, konzipiert Politiken und Standards, überwacht ihre Implementierung, unterstützt den Aufbau von Know-how und Kapazitäten sowie den Austausch von vorbildlichen Verfahren. EPAS gehören 37 Mitgliedsstaaten und 26 europäische Sportorganisation (wie z.B. die ENGSO) an. Themen, die in den letzten Jahren von EPAS im Rahmen von Konferenzen, Handbüchern und Projekten bearbeitet wurden, sind u.a.: Rassismus, Gender Equality, LGBT, Schutz von Kindern, Sport im Gefängnis, Integration von MigrantInnen oder Menschenrechte.
Europäische Kommission - Sport