"Der Härtefonds für den Sport muss einmal mit mindestens 100 Millionen Euro an Soforthilfe dotiert sein", betonte Niessl bei der heutigen Videokonferenz mit Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler. "Wie in der Schweiz sollen diese Mittel dem Breiten und dem Spitzensport zugute kommen", erklärte der Sportpräsident nach einem "guten Gespräch mit dem Minister".
Niessl: "Unsere 576.000 Ehrenamtlichen sind der Motor des rotweißroten Sports: Sie müssen wissen, wie es mit ihren Vereinen weitergeht! Es kann nicht sein, dass jene, die ihre Zeit unentgeltlich für die Gesellschaft aufbringen, nun im schlimmsten Fall auch noch Haftungen für ihre Vereine übernehmen müssen", betont Österreichs Sportoberhaupt, um sogleich auf die nächsten Problemfelder hinzuweisen: "Wie in allen gesellschaftlichen Bereichen geht es natürlich auch im Sport um persönliche Schicksale und Existenzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern! Deshalb ist es auch so wichtig, dass es uns gelungen ist, die Corona-Kurzarbeit für alle Sportvereine zu öffnen. Diese Maßnahme bedeutet schon jetzt eine große Erleichterung! Trotzdem sind etliche unserer 15.000 Sportvereine in ihrer Existenz bedroht, da die Unterbrechung bzw. der Abbruch von Meisterschaften schwere Einnahmenverluste zur Folge hat, während Fixkosten, Personalkosten, Betriebskosten etc. im Wesentlichen weiterlaufen. Dies führt zu bedrohlichen finanziellen Engpässen. Das ist bei Vereinen nicht anders als bei Unternehmen. Man darf dabei auch nicht vergessen, dass gemeinnützige Vereine keine nennenswerten Rücklagen bilden dürfen. Sie dürfen also gar keinen finanziellen Polster haben! Deshalb muss umso rascher geholfen werden." Generell müsse sichergestellt sein, "dass die Bundesregierung dem Sport in dieser Krisenzeit die gleichen Instrumente zur Verfügung stellt wie den Unternehmen: Direktzuschüsse, Haftungen und Zinszuschüsse zu Darlehen."
Wie im Rahmen der Sport Austria-Taskforce mit den Vertretern der Dach- und Fachverbände beschlossen, können nun nach dem Gespräch mit dem Minister die für die Schadensmeldungen der Vereine und Verbände nötigen Kriterien bis Mitte der kommenden Woche fertig ausgearbeitet und dem Ministerbüro übermittelt werden. "Wichtig ist", betont Niessl, "rasch und unbürokratisch zu helfen, damit Vereine nicht insolvent werden. Der Sport benötigt diese Hilfe dringend, um seine Strukturen für die Zeit nach Corona aufrecht erhalten zu können. Nach Ende der Krise werden Sport und Bewegung für die Bevölkerung besonders wichtig sein. Der Sport will und muss dann wieder seinen Beitrag zur Volksgesundheit leisten. Dafür muss aber zuvor das Überleben der 15.000 Vereine gesichert werden!"
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