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Thomas Fink - Jiu Jitsu (Para Show)

Der Alleskönner und Allrounder

Von Mitstreitern und Freunden wird Thomas Fink oftmals als "Alleskönner" und "Allrounder" bezeichnet. Kein Wunder, wenn man einen Blick auf die Vita des 32-jährigen Behindertensportlers aus Niederösterreich wirft. Zu Jahresbeginn gewann er bei den Special Olympics in Turin zwei Medaillen im Langlaufen, auch im Judo kann er bereits Erfolge aufweisen. Die größte Leidenschaft gilt seit klein auf aber der Kampfkunst Jiu Jitsu, wo Fink seit Jahren zur absoluten Weltspitze gehört.

Im Jiu Jitsu entfachte Fink, der seit jeher mental beeinträchtigt ist und als spät entwickelt gilt, auch seine größte sportliche Begeisterung. Vor neun Jahren absolvierte er sein erstes Training, der Funke sei sofort übergesprungen. "Am meisten taugt mir die Gemeinschaft, die wir im Verein in Baden, aber auch bei Turnieren haben. Das ist einzigartig", erklärt Fink seine Faszination für den Sport.

Im Laufe der Jahre ging die Entwicklung des sehr introvertierten Athleten stetig bergauf und gipfelte nun im absoluten Karrierehöhepunkt - den World Games. Erstmals werden bei der Großveranstaltung auch Bewerbe für mentalbehinderte Sportler:innen abgehalten. Eine Gelegenheit, die Fink sofort in Edelmetall umwandeln will. "Ich will eigentlich immer gewinnen. Das Ziel ist ganz klar eine Medaille, im besten Falle natürlich Gold", blickte der 32-Jährige voraus.

Die Chancen stehen dafür jedenfalls gut. Seit Jahren ist Fink sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Bühne nicht zu schlagen. Neben zahlreichen Staatsmeistertiteln krönte er sich im Vorjahr auch zum Welt- und Europameister.

Dass es bei den World Games aber kein Selbstläufer wird, ist auch seinem langjährigen Trainer Günter Grill bewusst. "Da kommen für uns viele unbekannte Komponenten hinzu. Wir sind noch nie so weit und lange gereist. Zudem ist es ja auch eine riesige Veranstaltung mit viel Trubel. Ich bin gespannt, wie Thomas darauf klarkommen wird", erklärte der Coach. Optimismus ist dennoch vorhanden: “Wir werden das meistern, so wie bis jetzt alles andere auch.”

In Chengdu wird wie üblich Verena Brückner als Wettkampfpartnerin von Fink agieren. Die nicht beeinträchtigte, sogenannte "Uke" übt im Wettkampf die Angriffe aus, während die mental Beeinträchtigten die Techniken dazu verüben. Diese werden dann von der Jury bewertet und ergeben das Resultat. Bevor die erstmalige Reise nach China angetreten wird, steht nochmal ein abschließendes Trainingslager auf dem Programm, um sich den finalen Feinschliff für den Karrierehöhepunkt zu holen.