Sport Austria - Interessenvertretung und Serviceorganisation des organisierten
Sports in Österreich.

Gernot Riegl - Jiu Jitsu (Duo Show)

Star-Wars-Choreografie als Trumpf

"Von Nichts bis Gold ist alles möglich." Gernot Riegl tritt die Reise zu seinen ersten World Games nach einer optimalen Vorbereitung voller Selbstbewusstsein an. In Chengdu bieten sich für den 33-Jährigen gemeinsam mit Trainings- und Wettkampfpartner Johannes Horak gleich zwei Möglichkeiten, Medaillen einzusacken. Sowohl im Duo-System als auch im Show-System zählt der Jiu-Jitsu-Athlet mit Horak zu den Top-Favoriten.

Doch bis zu den World Games war es für den Niederösterreicher ein weiter, steiniger Weg. Begeistert von Vorführungen in seinem Heimatdorf geriet er 1995 erstmals in den Kontakt mit der Kampfkunst. "Meine Mama meinte damals, es ist eine super Gelegenheit, ich soll es einfach mal ausprobieren", schilderte Riegl die Anfänge. Anschließend habe er parallel immer wieder andere Sportarten ausprobiert, sei aber letztlich stets dem Jiu Jitsu treu geblieben.

Früh stellten sich erste Erfolge ein. Als Achtjähriger gewann er im legendären Dusika-Stadion in Wien einen weltweiten U12-Wettkampf - ein kleiner "Wendepunkt" in der noch jungen Karriere. Denn ab diesem Zeitpunkt wurde vielen klar, welch großes Talent in Riegl steckt. Hartes Training und hohe Disziplin ließen den Niederösterreicher über die Jahre zu einem der Weltbesten reifen. Mit nur 17 Jahren kürte er sich bereits zum U21-Weltmeister, eine große Karriere stand bevor.

Den Spaß und die Freude am Jiu Jitsu hat Riegl dabei nie verloren, er ist weiterhin besessen davon: "Es ist ein körperallumfassender Sport, eine Mischung aus Kraft, Ausdauer, Flexibilität, da wird dir kognitiv und körperlich alles abverlangt." Die Werte, die die Sportart vertritt, helfen Riegl auch im täglichen Leben: “Es dreht sich vieles um Disziplin und den respektvollen Umgang. Fairness wird bei uns ganz groß geschrieben, das ist auch im Alltag sehr wichtig.”

Dieses Leitbild will Riegl - der beruflich als Volksschullehrer aktiv ist - auch in die Welt hinaustragen und bei seinen ersten World Games verkörpern. Etliche Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften zieren schon die Wände seines Hauses, nun soll die bisher erfolgreiche Karriere mit Edelmetall in China gekrönt werden. "Das Spitzenfeld ist in den letzten Jahren extrem zusammengerückt. Unser Ziel ist es aber, Edelmetall zurück nach Österreich zu bringen", sagte der 33-Jährige.

Dazu bieten sich jedenfalls zwei Chancen: Eine im Duo-System und eine im Show-System. Riegl erklärt die Besonderheiten und Unterschiede: "Im Duo-System kommt es viel auf die Selbstverteidigung an. Die Kunst des Kampfes steht im Vordergrund, während im anderen Wettkampf eine Show geboten wird. Man kann es sich wie eine Kür vorstellen." Horak und er werden in China mit einer speziellen Star-Wars-Choreografie aufwarten. Möge die Macht mit ihnen sein.