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Volltreffer zum Auftakt! Wiener erspielt sich Freilos

Wiener Schnitzel als Medaillenprämie

Noch vor der offiziellen Eröffnungsfeier der World Games Chengdu 2025 (7. bis 17. August) am Donnerstagabend startete der erste Athlet des Team Austria in das größte Multisport-Event der (noch) nicht-olympischen Sportarten. Bogenschütze Nico Wiener zeigte dabei mit einer starken Leistung auf und unterstrich seine Medaillenambitionen.

Pfeil, Bogen, Sonnenschutz. Die ansonsten zweiteilige Standardausrüstung im Bogenschießen wird in China aufgrund der hohen Temperaturen um ein Stück erweitert. Im Compound-Bogen stand bereits am Donnerstag die Qualifikation auf dem Programm, geschossen wurde im Qinglong Lake Park um 13:30 Uhr Ortszeit und damit bei Temperaturen um 40 Grad Celsius.

Freilos muss nichts heißen

„Es war heiß, dunstig und auch ein bisschen windig. Der Qualifikations-Platz war sehr gatschig, aber die Venue ist schon beeindruckend“, erzählt der Burgenländer, der sich von den Bedingungen nicht irritieren ließ. 

Zwölf Durchgänge mit je sechs Schüssen wurden in der Qualifikation absolviert, Wiener holte 713 von 720 möglichen Punkten und belegte damit unter 26 Startern Rang drei. Besser waren an diesem Tag nur die niederländische Bogen-Legende Mike Schloesser (715 Punkte) und Mathias Bertrand Fullerton (DEN/714).

„Die Quali war ganz okay, aber alle liegen sehr knapp zusammen. Für die K.o.-Phase muss das noch gar nichts heißen“, will Wiener die Kirche im Dorf lassen. Was Rang drei in der Qualifikation sehr wohl bedeutet: Freilos in der ersten K.o.-Runde am Freitag. „Nach einer guten Quali ist es schon oft weniger gut gelaufen und nach schlechten Qualis gut, deswegen hake ich diesen Tag ab und konzentriere mich auf morgen.“

„Wiener Schnitzel“ als Medaillenprämie

Ähnlich lief es vor drei Jahren in Birmingham (USA), als der mehrfache Weltmeister nach einem Freilos bereits im Achtelfinale den Kürzeren zog. „Wichtig ist, dass ich locker und fokussiert bleibe. Beim Bogenschießen wird viel im Kopf entschieden.“ Um einen kühlen Kopf zu bewahren, lässt Wiener die Eröffnungsfeier am Donnerstagabend aus. „Das wäre alles zu knapp und stressig.“

In der 20-Millionen-Metropole Chengdu fühlt sich der 28-Jährige aus der 217 Einwohner:innen starken Gemeinde Schreibersdorf wohl. Einzig das Gedränge beim Essensbuffet im „Athlete Village“ ist nicht nach seinem Geschmack. 

Deshalb präsentierte er Chef de Mission Aria Siami seine Idee mit einem Augenzwinkern: „Ich habe Aria gesagt, dass wir beim nächsten Mal einen eigenen Koch brauchen, der uns täglich Schnitzel zubereitet.“ Die Antwort des rot-weiß-roten Delegationsleiters: „Wenn du eine Medaille holst, treibe ich in Chengdu ein Schnitzel für dich auf.“ Welche Art von Fleisch ist dabei egal, für Nico ist jedes Schnitzel ein „Wiener Schnitzel“.