18 Löcher. Jedes davon eine Herausforderung. Österreichs Discgolf-Duo Raphaela Narath und Stanislaus Amann durfte am Mittwoch erstmals auf den Kurs im „Guixi-Park“ und zog wichtige Schlüsse.
Die Discgolfer:innen haben bei den World Games wohl die kürzeste Anreise vom Athlet:innen-Dorf zur Wettkampfstätte. Der Guixi-Park liegt auf der anderen Straßenseite des „Athlete Village B“, ist 93 Hektar groß und wird auch Chengdus „Central Park“ genannt.
Für die World Games 2025 wurde ebendort ein Discgolf-Kurs errichtet. „Es ist ein unkonventioneller Parkour, mit vielen Büschen und Bäumen, wo man wissen muss, welche Lines man wählt. Es ist interessant, es wird wild hin und her gehen. Fast jede Bahn hat das Potenzial für große Streuung“, sagte Amann nach der ersten Trainingseinheit.
Zwei Bahnen stechen besonders heraus: Auf Bahn 16 muss durch ein ringförmiges Monument geworfen werden, auf Bahn 18 muss das Frisbee über den See. Narath ergänzte: „Es ist alles gut vorbereitet, es gibt genügend Wasser und helfende Hände, die Venue ist sehr professionell hergerichtet. Der Kurs ist schwieriger, als er auf der Karte aussieht.“
Die beiden bilden Österreichs Duo im „Mixed Team Matchplay“-Format. Dabei werfen Frau und Mann jeweils abwechselnd die Scheibe, jede:r muss neun Löcher „driven“, also starten. Welche, entscheiden die Teams selbst. Gespielt wird auf 18 Löcher, das Team mit weniger Versuchen an einem Loch erhält einen Punkt. 10 Löcher müssen gewonnen werden, bei 9:9 wird ein entscheidendes Loch gespielt.
„Es ist wichtig, eine gute Abstimmung zu finden. Ich habe nach den Trainings erste Ideen im Kopf, wir werden das noch besprechen und am Donnerstag spezifisch trainieren“, freut sich der Steirer Amann auf den gemeinsamen Aufritt mit seiner steirischen Teamkollegin. Narath: „Jede Bahn zählt, normalerweise spielen wir das nicht so. Das macht es offener, weil man eine Bahn verhauen kann und bei der darauffolgenden die nächste Chance hat.“
Die „Abkühlung“ von mehr als 40 auf knapp unter 40 Grad Celsius machte sich beim ersten Training noch nicht bemerkbar. Die Discgolfer sind der Hitze gnadenlos ausgesetzt. Amann zeigte sich dennoch optimistisch. „Es ist intensiv. Temperaturtechnisch ist es eine absolute Challenge, das hat man bei allen mitbekommen. Alle sind gefordert und kämpfen sich durch, man muss gute Mittel und Methoden finden, dann wird es gut funktionieren.“
Nach einem weiteren Trainingstag am Donnerstag steigt am Freitag (8. August) die Vorrunde. Österreich bekommt es mit China, Großbritannien und Estland zu tun und gilt als Außenseiter. Narath: „Wir haben es uns insgesamt etwas einfacher vorgestellt, aber das Training stimmt uns positiv.“