Für Österreichs Wakeboarderinnen ging es am Freitag aus dem „Athlete Village A“ zum Sancha Lake. Der seit 1975 bestehende Stausee, der die Bewässerung für die umliegenden 40.000 Hektar Ackerfläche liefert, wurde für die World Games zur Venue für Wassersport umfunktioniert. Den Auftakt machte Binder im Wakesurfen (Wake Skim).
Die Niederösterreicherin zeigte eine starke Leistung und setzte sich mit ihrem Score von 45.00 an die Spitze ihres Heats. Damit sicherte sie sich den Einzug ins Semifinale der Top-10. „Ich kann es kaum glauben. Mein Ziel war das Semifinale – dass ich es auf diese Art und Weise geschafft habe, ist überraschend. Von meinen Tricks her ist noch etwas Luft nach oben, aber ich bin sehr zufrieden“, strahlte Binder mit der Sonne am Sancha Lake um die Wette.
Beim Wakesurfen erzeugt das vorausfahrende Boot die Wellen, auf denen dann die Tricks fabriziert werden. Dabei gibt es von Bewerb zu Bewerb Unterschiede, man müsse sich schnell auf die Gegebenheiten einstellen. Das ist Binder gelungen: „Es ist eine super Location – ruhiges Wasser und cooles Boot. Das ist ähnlich zu dem, mit dem ich zuhause trainiere. Das spielt mir ein bisschen in die Karten. Es ist hier alles groß aufgezogen, die Venue ist wirklich atemberaubend.“
Im Semifinale will Binder die Atmosphäre aufsaugen und genießen. „Das kann ich entspannt angehen. Ich habe mein Ziel erreicht, alles andere ist eine Draufgabe.“ Träumen darf erlaubt sein. „Ich habe gesehen, was möglich ist. Eventuell geht ja sogar noch mehr.“
Mehr will Mariella Flemme. Die Wakeboarderin (Cable) hat sich den Finaleinzug als Ziel gesetzt und in der Qualifikation den Grundstein dafür gelegt. Mit einem soliden Run und einem Score von 47.80 hatte sie als letzte Starterin in Heat 5 den Finaleinzug bereits sicher.
„Meinen ersten Run bin ich sauber gestanden, habe aber noch nicht alle Tricks gezeigt. Im zweiten habe ich auch die schwierigeren Tricks gezeigt, leider bin ich beim beim letzten gestürzt“, sagte Flemme, die es nüchtern betrachtete. „In der Quali geht es um den Aufstieg ins Semifinale, das ist gelungen.“
„Die Venue ist großartig. Es ist extrem anstrengend, weil der Zug sehr hoch ist. Das kommt mir im Normalfall entgegen. Coole Obstacles, coole Anlage, das macht Spaß“, so Flemme. Wie sie ins Semifinale geht? „Wenn ich die Tricks aus dem zweiten Quali-Run stehen, sieht es gut aus mit dem Finale. Das ist das große Ziel und würde mich sehr freuen.“
Michael Krikula, Wakeboard-Sportdirektor im Österreichischen Wasserski- und Wakeboard-Verband (ÖWWV), war nach dem Auftakt zufrieden: „Zweimal Semifinale, das freut uns. Alina hat uns alle positiv überrascht, Mariella hat es souverän gemacht. Jetzt legen wir den Fokus auf die Halbfinals.“