Da staunte Joseph White nicht schlecht, als sein österreichischer Gegner mit einer fünfköpfigen Entourage den Bus zur Squash-Halle bestieg. Der Australier war alleine unterwegs und wusste auch nicht, dass es sich bei der Begleitung von Daniel Lutz nicht ausschließlich um Betreuer:innen sondern auch um das Medien-Team von Sport Austria handelte.
Als die Nummer 86 der Welt mit dem Salzburger dann aber alleine war, in der Squash-Box nämlich, schob er die Kräfteverhältnisse schnell zurecht. Den ersten Satz konnte die heimische Hoffnung für die Olympischen Spiele Los Angeles 2028 noch offen gestalten, ab der Mitte von Satz zwei ließ der erfahrene Top-Spieler aus „Down Under“ aber seine Klasse aufblitzen: nach 37 Minuten endete das Erstrunden-Duell 8:11, 4:11, 2:11.
„Ich habe gut begonnen, sauber gespielt, aber irgendwann die Kontrolle verloren“, war es für Lutz dennoch eine wertvolle Erfahrung. „Weil ich gesehen habe, dass ich in den langen Rallyes durchaus mithalten kann. Aber man muss gegen solche Spieler von Anfang bis zum Ende konzentriert bleiben, auch wenn man einen blöden Ball gespielt hat“, ist es für den erst 19-Jährigen das erste große Event seiner Karriere („Übertrifft alles, was ich bisher erlebt habe!“) auch und vor allem „eine ziemlich coole Erfahrung“.
Die Lutz auch im unteren Tableau voll aufsaugen möchte. Weiter geht’s bereits am Samstag gegen Nasir Iqbal aus Pakistan, der sein Auftaktmatch ebenfalls verloren hat. Läuft es schlecht, hat der Salzburger noch zwei Matches, im Bestfall warten noch vier Spiele auf ihn und ein 17. Platz.
Bereits am Vormittag unterlag Jacqueline Peychär zum Auftakt der Ungarin Hannah Chukwu klar mit 0:3. Auf den zweiten Blick lieferte die Tirolerin ihrer Gegnerin aber einen harten Kampf, hätte durchaus auch als Siegerin aus der Glasbox gehen können. Denn im ersten Satz führte die 29-Jährige bereits mit 9:6, gab diesen aber noch aus der Hand: 9:11. Auch der zweite Durchgang bot ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich Peychär auf 7:8 und 9:10 herankämpfte, um diesen erneut mit 9:11 und dann auch den dritten Satz mit 7:11 abzugeben.
„Es war nicht der Start den ich mir erhofft habe, aber es war eine wertvolle Erfahrung. Auf diesem Level kommt es auf Kleinigkeiten an, technisch, körperlich und mental. Hoffentlich klappt’s im zweiten Spiel besser.“ Am Samstag trifft Peychär im unteren Tableau zum Auftakt auf die Chinesin Ziyuan Yin, auch hier geht’s um die Plätze 17 bis 32.