Im Squash ging es bei den World Games Chengdu 2025 (7. bis 17. August) am Montag im unteren Tableau weiter. Mit dabei: Jacqueline Peychär und Daniel Lutz.
Peychär bekam es mit Lucia Bautista zu tun, die Partie entwickelte sich zu einem Thriller. Nach einem etwas verschlafenen Start fand die Niederösterreicherin zunehmend zu ihrem Spiel und erspielte sich im ersten Satz sogar zwei Satzbälle. Doch das Glück war nicht auf ihrer Seite – Satz eins ging knapp mit 12:10 an Bautista.
Auch der zweite Satz endete hauchdünn mit 11:9 für die Kolumbianerin. Im dritten Durchgang drehte Peychär auf, gewann mit 11:6 und machte damit Hoffnung auf eine Wende im Match. Doch der vierte Satz ging erneut knapp mit 12:10 an Bautista, sodass der Endstand von 1:3 aus österreichischer Sicht feststand. Für Peychär sind die World Games 2025 damit auf Platz 19/20 beendet.
„Jacqui hat wirklich gut gespielt, ihre Gegnerin hat dann jedoch sehr stark nach vorne attackiert. Jacqui war sicher von den Schlägen her die bessere Spielerin, aber im Squash spielen viele Dinge mit“, analysiert Nationaltrainer Heribert Monschein.
Auch für Daniel Lutz ist das Abenteuer World Games 2025 beendet. Im Platzierungsspiel unterlag er dem Ukrainer Dmytro Scherbakov knapp mit 2:3. In einer hochklassigen und hart umkämpften Partie sicherte sich der Salzburger den ersten Satz mit 11:6. Danach wurde das Tempo deutlich höher, die Ballwechsel intensiver, und beide Spieler zeigten enormen Einsatz.
Nach dem Satzausgleich gelang Lutz ein weiterer Satzgewinn mit 12:10. Anschließend musste der Youngster dem hohen Tempo Tribut zollen: Die beiden folgenden Sätze gingen mit 7:11 und 2:11 an seinen Kontrahenten. Nach 70 Minuten stand die Niederlage fest, was für Lutz Platz 27/28 bedeutete.
Monschein: „Für Daniel war das eine Top-Partie auf hohem Niveau. Im Endeffekt hat ihn die Kraft verlassen, er hatte noch nicht viele Spiele auf diesem Level. Aber er kann mit der Spitze mitspielen. In Österreich gibt es wenige Trainingspartner, er muss sich erst an das internationale Tempo gewöhnen. Das hat man in den ersten beiden Spielen gesehen, aber er konnte in den Sätzen mithalten.“
Das große Ziel der beiden sind die Olympischen Spiele Los Angeles 2028, wo Squash erstmals im Olympia-Programm ist. Chancen haben beide, die Wege sind unterschiedlich. „Jacqui wurde beim Heeressport um zwei Jahre verlängert, das Trainingsumfeld passt. Sie muss an den kleinen Defiziten weiterarbeiten, vor allem im mentalen Bereich“, so Monschein.
Lutz steht erst am Anfang seiner Karriere. „Er macht den Grundwehrdienst und wird dann hoffentlich vom Heeressport übernommen. Für ihn geht es darum, sich weiterzuentwickeln, bei kleineren Turnieren Punkte zu sammeln um bei den größeren Spielen zu können. Das Potenzial ist auf jeden Fall da.“
In Los Angeles starten 16 Damen und 16 Herren. Je nach Länderquote könnte ein Weltranglistenplatz um Position 50 reichen. Monschein: „Jacqui steht um die 90, das kann sie auf jeden Fall schaffen. Bei Daniel wird man sehen, wie es sich entwickelt.“
Die Erfahrung der World Games wird den beiden auf dem Weg dorthin helfen. „Das ganze Rundherum war für uns alle beeindruckend. So viele Sportarten an einem Ort, als Teil des Team Austria aufzutreten. Das ist für die beiden eine riesengroße Motivation.“
Die dreiköpfige Squash-Delegation tauchte in Chengdu in eine neue Welt ein. „Wir möchten die Betreuung durch Sport Austria hervorstreichen. Was wir hier geboten bekommen, ist großartig, das kennen wir nicht. Medical Team, Sportpsychologin, Medienteam – alles Neuland für uns. Wir sind ein kleiner Verband und können uns nicht einmal einen Physio leisten. Auch die anderen Nationen haben uns um die Betreuung beneidet, zum Beispiel um die ganzen Fotos.“
Bevor es zurück nach Österreich geht, steht noch eine Stadtbesichtigung samt Besuch beim Panda-Park an.