„Offense wins games. Defense wins Championships”, ist eine weitverbreitete Binsenweisheit im US-Sport. Quer durch alle Sportarten. Also auch im Flag Football.
„Wir haben in der Vorbereitung versucht, uns auf beiden Seiten des Balles den Feinschliff zu holen. Flag Football bedeutet immer Offense und Defense und ich denke, wir sind da wie dort sehr gut aufgestellt“, sagt Felix Wasshuber.
Der Kapitän des österreichischen Flag Football-Nationalteams und seine Kollegen sind bereit für The World Games in Birmingham. Erst recht nach dem letzten Trainingslager, das sich vor allem den Details gewidmet hat.
Details wie Einzeltrainings, Gegner-Analyse oder Zielsetzung. „Wir haben uns jetzt über mehrere Jahre auf diesen Höhepunkt vorbereitet und wissen ganz genau, was zu tun ist.“
Spaßfaktor hoch
Ein wichtiger Baustein im rot-weiß-roten Erfolgspuzzle ist die Team-Chemie, weiß der Quarterback. „Auf dem Feld zähle ich immer auf den Mann neben mir, wir tragen Verantwortung füreinander und helfen uns gegenseitig. Klar ist: Wir sind immer nur so stark wie das schwächste Glied, dementsprechend steht das Team über allem.“
Umso wichtiger, dass auch der Spaß nicht zu kurz kommt. „Ganz ehrlich, so viel Spaß habe ich noch in keinem Team gehabt. Wir sind eine richtig lustige Truppe, die immer und überall Spaß hat. Das ist auch in der Flag-Community bekannt“, so Wasshuber, der mit einem Großteil des Teams schon seit Nachwuchstagen zusammenspielt.
„Mit dem einen oder anderen habe ich in der U13 den ersten WM-Titel gewonnen. Wir sehen uns in der Liga und bei Trainingscamps, aber darüber hinaus versuchen wir auch abseits des Sports Zeit miteinander zu verbringen.“
Seit zwei Jahrzehnten Top-Nation
Geht es nach dem Kapitän, soll die gemeinsame Zeit in Birmingham möglichst lange dauern, im Bestfall bis zum Finale am 14. Juli. „Natürlich freuen wir uns alle, dass wir bei der World Games-Premiere dabei sein können. Aber wir würden auch gerne etwas Zählbares mit nach Hause nehmen, am liebsten etwas Rundes aus Edelmetall.“
Die Chancen dafür stehen nicht schlecht, gehört Österreich doch seit mittlerweile fast zwei Jahrzehnten zu den absoluten Top-Nationen. Zahlreiche WM- und EM-Medaillen in allen Farben sind nur ein Beleg dafür.
„Wir werden den Erfolg der World Games nicht danach definieren, ob wir eine Medaille machen oder welche Farbe sie hat. Für uns geht es darum, wie wir uns präsentieren. Erst recht, wenn man bedenkt, dass nur acht Mannschaften eingeladen wurden, das allein ist schon ein Erfolg. Der Rest ist die berühmte Kirsche auf dem Kuchen.“
Gastgeber ist Top-Favorit
Und Top-Favorit USA in einem möglichen K.o.-Matchup vor heimischer Kulisse zu ärgern (= zu fordern; Anm.) würde Österreichs Flag Footballern auch schmecken.
Unmöglich ist das nicht, verrät Herren-Teamchef Michael Salamon: „Auf uns wartet eine schwere Gruppe, die Dichte ist enorm hoch. Das bedeutet aber auch, dass bei den World Games an einem guten Tag jeder jeden schlagen kann. Historisch gesehen waren wir bei vielen Großereignissen ganz vorne dabei, das macht ein bisschen Druck. Aber wir fürchten uns nicht davor auszusprechen, dass wir um die Medaillen mitspielen wollen.“
Nachsatz: „Das bedeutet auch, dass wir uns irgendwann den USA stellen müssen, aber wir freuen uns auf dieses mögliche Duell.“
In der Gruppenphase bekommen es Österreichs Herren mit Deutschland, Italien und Mexiko zu tun. Kein leichtes Los, aber das war auf diesem Niveau nicht anders zu erwarten.
„Die Gegner könnten unterschiedlicher nicht sein, aber wir sind sehr vielseitig, können uns in der Konzeption und im taktischen Bereich gut adaptieren. Wir sind sicher auf allen Ebenen des Spiels vorne mit dabei, vor allem aber sehen die Burschen die World Games als Once-in-a-Lifetime-Chance. Das wollen wir aufs Spielfeld bringen.“