Bogenschütze Nico Wiener war am Freitag als erster Österreicher bei The World Games in Birmingham (USA) im Einsatz. Der 25-Jährige zeigte mit dem Compoundbogen in der Qualifikation eine starke Leistung, lag lange auf Top-5-Kurs und belegte schließlich mit einem Score von 707 Rang sieben. Damit sicherte sich der Burgenländer ein Freilos für die erste Runde der K.o.-Duelle.
Dieses fand am Nachmittag mit Verspätung statt: Ein Wolkenbruch samt Startregen und Gewitter sorgte für eine mehrstündige Unterbrechung. Erst danach ging es für Wiener in das Achtelfinale gegen den Polen Lukasz Przybylski. Beide starteten stark, nach sechs perfekten Pfeilen unterlief dem Österreicher ein Fehler – diesen Rückstand sollte er nicht mehr aufholen. Przybylski zeige mit 150 eine perfekte Runde, Wiener schied mit einem Score von 246 aus und belegte den geteilten neunten Platz.
„Es ist schon sehr bitter, ich bin enttäuscht von mir selbst. Das war heute eindeutig nicht mein Tag, schon in der Qualifikation war ich nicht zufrieden. Dann leistet man sich einen Fehler und schon hat man keine Chance mehr. Hut ab vor dem Polen, er hat sich keine Schwäche geleistet“, zeigte sich Wiener niedergeschlagen. Der Weltmeister von 2021 suchte nach dem Aus nicht nach Ausreden: „Sicher war es mit der Verschiebung nicht einfach, dadurch war ich nicht so gut im Rhythmus, aber es ging allein gleich. Ich habe mir viel vorgenommen, aber leider ist es nichts geworden.“
Für den Burgenländer geht es am Sonntag zurück nach Hause. Ruhepause gibt es keine, nach einer 40-Stunden-Arbeitswoche fliegt er am nächsten Wochenende zum Weltcup nach Kolumbien. „Leider kann man in Österreich nicht vom Bogenschießen leben, einige andere hier sind Profis und leben nur für den Sport. Ich merke schon, dass mein Vollzeit-Job viel Energie koste“, so Wiener, der The World Games dennoch als einzigartige Chance sieht: „Abgesehen von meiner Leistung war es hier großartig. Am Samstag werde ich mir sicher noch die eine oder andere Sportart anschauen und die Österreicher anfeuern.“