Mit der „Fit für Österreich“-Charta wurde bereits 2007 die gesellschaftliche Verantwortung für Bewegungsförderung thematisiert und die Zusammenarbeit zwischen Sport- und Gesundheitssektor intensiviert. Seither laufen unterschiedliche Projekte von Sportorganisationen zur bewegungsorientierten Gesundheitsförderung. Auch die Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie, die 2011 vom Gesundheitsministerium vorgestellt und seitdem mehrmals überarbeitet wurde, verweist auf die Bedeutung von Bewegung für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen und macht deutlich, dass „Bewegung und körperliche Aktivität sehr wichtige Einflussfaktoren für ein gesundes Aufwachsen sind“.
2012 wurden vom Ministerrat zehn Gesundheitsziele beschlossen, die auf eine Verbesserung der Gesundheit aller in Österreich lebenden Menschen abzielen. Eines der zehn Ziele fokussiert Bewegung: „Förderung der gesunden und sicheren Bewegung im Alltag durch die entsprechende Gestaltung der Lebensumwelt“. Der Bewegung wird somit auch hier eine wichtige Rolle zugeschrieben. Die drei Schwerpunkte innerhalb dieses Gesundheitsziels 8 widmen sich der zielgruppenspezifischen Förderung und Erhöhung von Bewegungskompetenzen, der Schaffung bewegungsfördernder und bewegungsförderlicher Lebenswelten sowie dem Aufbau und der Erweiterung von Netzwerkstrukturen.
Die 2012 erstmal veröffentlichten und 2020 aktualisierten Österreichischen Empfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung beschreiben, in welchem Ausmaß körperliche Aktivität der Gesundheit nutzt und in welcher Dauer und Intensität diese auszuführen ist. Es werden konkrete Bewegungsempfehlungen für unterschiedliche Zielgruppen gegeben:
Der 2013 veröffentlichten Nationale Aktionsplan Bewegung (NAP.b), ein umfassend ausgestaltetes ExpertInnenpapier, das vom Sportministerium und dem Gesundheitsministerium getragen wird, zielt auf eine „Erhöhung der körperlichen Aktivität der Bevölkerung in Richtung der Mindestempfehlungen für gesundheitswirksame Bewegung“ ab. Ziel der Leitlinie ist es, das Bewusstsein für Maßnahmen der Bewegungsförderung weiter zu erhöhen und eine Maßnahmenentwicklung und -umsetzung anzuregen auf dem Weg zu einer ganzheitlichen Bewegungs- und Sportkultur in der Gesellschaft. Der NAP.b ist als Teil einer Gesundheitsstrategie neben den Rahmengesundheitszielen, der Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie und dem Nationalen Aktionsplan Ernährung (NAP.e) zu sehen. In den sechs Bereichen Sport, Gesundheitswesen, Bildungswesen, Arbeitswelt, Verkehr/Umwelt/Raumordnung/Objektplanung und Ältere Menschen werden Ziele, Teilziele und mögliche Maßnahmen formuliert.
Kinder- und Jugendgesundheitsstrategie (BMASGK): https://www.sozialministerium.at/site/Gesundheit/Gesundheitsfoerderung/Eltern_und_Kind/Kinder_und_Jugendgesundheit/Kinder_und_Jugendgesundheitsstrategie/
Gesundheitsziele (BMASGK): www.gesundheitsziele-oesterreich.at
Bewegungsempfehlungen und dazugehörige Materialien (Plakate, Folder) (FGÖ): https://fgoe.org/sites/fgoe.org/files/2020-08/WB_17_bewegungsempfehlungen_bfrei.pdf bzw. https://fgoe.org/medien/Brosch%C3%BCren%2C%20Folder%2C%20Plakate
Nationaler Aktionsplan Bewegung NAP.b (Sportministerium): www.napb.at bzw. www.sportministerium.at/de/themen/gesellschaft-und-sport/nationaler-aktionsplan-bewegung