Mit Pilotprojekten und Vorbereitenden Maßnahmen werden außerhalb der Erasmus+ Förderschiene relativ kurzfristig und unbürokratisch Projekte direkt von der Europäischen Kommission gefördert, um zu testen, ob zukünftig Maßnahmen im jeweiligen Bereich erforderlich sind bzw. um künftige EU-Politiken, -Vorschriften und -Programme vorzubereiten. Damit können Maßnahmen unterstützt werden, für die es nicht möglich ist durch bereits bestehende Förderschienen eine direkte Finanzierung zu erhalten.
Pilotprojekte werden i.d.R. für 2 Jahre, Vorbereitende Maßnahmen für 3 Jahre gefördert. Bei diesen Projekten sind – im Gegensatz zu den Erasmus+ geförderten Projekten – zumeist keine Projektpartner erforderlich.
Die Europäische Kommission hat mit 20. April 2020 die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen zum Thema "Sport als Mittel der Integration und sozialen Inklusion von Flüchtlingen" veröffentlicht. (EAC/S05/2020)
Mit dieser Aufforderung sollten rund 6 Sportprojekte unterstützt werden, in deren Mittelpunkt die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund steht. Es soll das direkte Engagement von Geflüchteten und Aufnahmegemeinschaften gefördert werden. Im Konkreten können Maßnahmen wie sportliche Aktivitäten zur Förderung der Teilhabe von Menschen mit Fluchthintergrund an Gesellschaften in der EU gefördert werden, aber auch die Vorbereitung und Ausbildung von TrainerInnen und BetreuerInnen, die sich mit der Integration und sozialen Eingliederung von Menschen mit Fluchthintergrund durch Sport befassen, oder die Entwicklung von Aktivitäten und Ermittlung bewährter Verfahren zur Teilhabe von Menschen mit Fluchthintergrund an sportlichen Aktivitäten zu ihrer Integration in die Aufnahmegemeinschaften.
Im Gegensatz zu den Erasmus+ Sport-Aufforderungen, die von der EACEA durchgeführt werden, ist hier die Sportabteilung der Europäischen Kommission zuständig. Auch das Bewerbungsverfahren ist im Vergleich zu Erasmus+ Sport vereinfacht. Aktivitäten auf nationaler Ebene sind förderfähig, da für diesen Aufruf keine Partner benötigt werden! Die antragstellende Organisation muss seinen eingetragenen Rechtssitz in einem der EU-Mitgliedstaaten haben und die Tätigkeiten müssen auch in den EU-Mitgliedstaaten stattfinden.
Eckpunkte
Weitere Informationen (Call for Proposal in Englisch, Zusammenfassung auch in Deutsch): https://ec.europa.eu/sport/funding/calls/integration-social-inclusion-refugees-2020_en
Die Europäische Kommission hat mit 08. Mai 2020 die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen zum Thema "Austausch und Mobilität im Sport" veröffentlicht. (EAC/S07/2020)
Mit dieser Aufforderung sollen voraussichtlich 7 Projekte ausgewählt werden, die dem Personal von Sportorganisationen („Entourage“ der SportlerInnen) eine Möglichkeit zum Ausbau ihrer Kompetenzen und zum Erwerb neuer Fähigkeiten durch Lernmobilität bieten, indem sie sich für einen bestimmten Zeitraum in einem anderen Land aufhalten. Für diesen Aufruf werden neben der antragstellenden Organisation mindestens zwei Partner aus EU-Mitgliedsstaaten und ein Partner aus dem Westbalkan, einem Land der östlichen Partnerschaft, Asien, Lateinamerika oder Afrika (je nach Los) benötigt. Die antragstellende Organisation muss seinen eingetragenen Rechtssitz in einem der EU-Mitgliedstaaten haben.
Diese Aufforderung zielt auf Projekte ab, die sich an die Zielgruppe der TrainerInnen und anderem Personal von Sportorganisationen im professionellen Sportbereich oder dem Breitensport richten (nicht an SportlerInnen), und wird über fünf Lose umgesetzt:
Eckpunkte:
Weitere Informationen (Call for Proposal in Englisch, Zusammenfassung auch in Deutsch): https://ec.europa.eu/sport/funding/calls/call-proposals-exchanges-and-mobility-sport-2020_en
Die Europäische Kommission hat mit Mitte Mai 2020 die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen zum Thema "Aufsicht und Betreuung für radikalisierungsgefährdete junge Menschen im Rahmen von Sportprojekten" veröffentlicht. (EAC/S06/2020)
Mit dieser Aufforderung sollen ungefähr 4 Projekte ausgewählt werden, die von Sportorganisationen organisiert werden, die mit Behörden, lokalen Akteuren und der Zivilgesellschaft zusammenarbeiten. Der Schwerpunkt dieser Maßnahme liegt auf der Prävention von Radikalisierung:
Im Gegensatz zu den Erasmus+ Sport-Aufforderungen, die von der EACEA durchgeführt werden, ist hier die Sportabteilung der Europäischen Kommission verantwortlich. Auch das Bewerbungsverfahren ist im Vergleich zu Erasmus+ Sport vereinfacht. Für diesen Aufruf werden keine Partner benötigt, jedoch müssen die Aktivitäten in mindestens fünf verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten stattfinden! Die antragstellende Organisation muss seinen eingetragenen Rechtssitz in einem der EU-Mitgliedstaaten haben.
Eckpunkte:
Weitere Informationen (Call for Proposal in Englisch, Zusammenfassung auch in Deutsch): https://ec.europa.eu/sport/funding/calls/call-monitoring-and-coaching-through-sports-2020_en
In einer Informationsbroschüre werden die wichtigsten Eckpunkte der Projekte zusammengefasst, die von der Europäischen Union im Rahmen der Pilotprojekte und Vorbereitungsmaßnahmen im Bereich Sport zwischen 2016 und 2019 unterstützt wurden: https://op.europa.eu/en/publication-detail/-/publication/6b6f6891-8507-11ea-bf12-01aa75ed71a1
2016 wurden 11 Projekte im Bereich HEPA-Maßnahmen für Flüchtlinge gefördert.
2017 wurden dann bereits zwei Themen ausgerufen:
2018 gab es drei Calls in den Bereichen:
2019 wurden Pilotprojekte in drei Bereichen ausgerufen:
Weitere Informationen zu den Calls unter https://ec.europa.eu/sport/calls_en
(Stand der Information: erstellt 29.05.2019, zuletzt aktualisiert 11.05.2020)